Dorfkirche Schönbeck Meckl.
Christuskirche

Die Dorfkirche Schönbeck ist ein beeindruckender, frühgotischer Rechteckbau aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts mit einem ca. 200 Jahre später errichteten leicht gegen das Schiff eingezogenen Westturm aus sauber geschichteten Feldsteinquadern. Das Turmobergeschoss und der quadratische Turmaufsatz mit ziegelgedecktem Pyramidendach und Uhr wurden in Fachwerk ausgeführt und 1848 erneuert. Eine Besonderheit am äußeren Kirchbau ist das mittelalterliches Traufgesims mit der leicht vorstehenden Quaderschicht. Die tief heruntergezogene Nordsakristei ist mit Spitzbogenfenster und Portal ausgestattet. Während ihr Ostgiebel in Fachwerk ausgeführt wurde, zeigt der Westgiebel Backstein mit Schmuckkreuzen. In der schmucklosen Ostwand sitzt eine ursprüngliche Dreifenster-Gruppe mit moderner Buntglasgestaltung, die Fenster der Südseite wurden vergrößert und mit Rundbögen und Putzfaschen ausgestattet.
Im Innern lassen die als Mauerabsatz angelegten Wandbögen eine geplante, aber nie ausgeführte Deckeneinwölbung erkennen. Heute wird der Raum durch eine Flachdecke in dunkelbraunem Farbton geschlossen.
Von der Inneneinrichtung sind mehrere Ausstattungsstücke bemerkenswert. So eine Grabplatte aus dem Jahr 1591, die aus achtzehn gebrannten Tontafeln zusammengesetzt ist und an den Schönbecker Pastor Marcus Schumann erinnert.
Bei der Innenraumsanierung zwischen 1980 und 1990 erfolgte eine Verlängerung des Altarraumes. Dabei wurde das Gestühl und die Logen größtenteils entfernt und die Restaurierung der Renaissance-Kanzel von 1618 vorgenommen, die nun auf einem nachempfundenen Fuß steht. Die Tür des Kanzelaufganges mit der bildlichen Darstellung der beiden Tugenden Prudentia (Klugheit) und Fortetudo (Tapferkeit), dem herzoglichen Wappen und einer Inschrift ist an der Südwand des Kirchenschiffs angebracht. Ein schlichter Altartisch steht heute im Chor, das vermutlich vorherige Altarbild ist an der Nordseite im Kirchenschiff aufgestellt. Mittelalterliche Weihekreuze sind zu erkennen. Ein aus einem Stamm gefertigter Kirchenkasten mit mittelalterlichen Beschlägen hat seinen Platz an der hinteren Südwand bekommen.
2005 erfolgte der Wiederaufbau der Orgel, die Wilhelm Sauer als sein letztes Werk 1910 seinem Geburtsort Schönbeck stiftete. Der berühmte Orgelbauer wurde am 23.03.1831 in Schönbeck geboren und lebte hier bis 1838. An seinem Geburtshaus unweit der Kirche erinnert eine Gedenktafel an den bekanntesten Sohn des Dorfes.
Im Turmraum hängen die Gedenktafeln für die Gefallenen der letzten Kriege. Vor dem Kirchhof, der als Friedhof gestaltet ist, steht das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. In die Gründung der Friedhofsmauer wurde hochkant ein sogenannter Schälchenstein aus der Bronzezeit (1800-800 v.Chr.) eingebaut. Diese Steine, einzelne Findlinge mit flachen, kreisrunden Vertiefungen die Schälchen genannt werden, wurden zu kultischen Handlungen benutzt. Oft befinden sich diese Steine auch als Decksteine auf Großsteingräbern. Der Schönbecker Schälchenstein aus rotem Granit trägt wohl über 50 Schälchen.

(weitere Quellen: Informationstafel an und in der Kirche)

weiterführende Informationen:

ev.-luth. Kirchgemeinde Schönbeck
Propstei Friedland

Quellen:
Kirchen auf der Spur... Kirchenkreis Stargard / Landkreis Mecklenburg-Strelitz, Broschüre, Landkreis MST / Kirchenkreis Stargard, Löhlein & Löhlein, Steffen-Druck, 2009

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