Dorfkirche Spantekow

Die Kirche von Spantekow wurde als verputzter Saalbau im 15. Jahrhundert errichtet.
Im Westen wurde 1734 ein niedriger Fachwerkturm mit rechteckigem Untergeschoss, eingezogener quadratischer Glockenstube und geschweifter Haube angefügt. Das Fachwerk zeigt die Verwendung der Figur des "Wilden Manns", Zu gleicher Zeit wurden die Schiffsfenster segmentbogenartig verändert. Durch den Turm wurde die große Spitzbogennische des zugesetzten Portals verdeckt. Die querschiffartigen Seitenkapellen und die rechteckige Chorapsis wurden 1857 angefügt, zu dieser Zeit auch die Umfassungswände erhöht. Im Chor großes Rosettenfenster in der Ostwand, die Seitenkapellen mit stichbogigen Fenstern und Portal, eingetiefte Faschen, am Turm Westportal mit Segmentbogen.
Chor und Schiff sind flachgedeckt, die durch einen rundbogigen Triumphbogen abgesetzte Apsis ist innen halbrund, Renovierung 1913.
Im Altarraum steht ein einfacher Altartisch, dahinter ein großes Kreuz. An die Nordwand wurde der barocke Altaraufsatz (2.H.17.Jh.) versetzt. Architektonischer Aufbau mit Abendmahlsgemälde in der Predella, im Hauptteil geschnitzte Kreuzigungsgruppe zwischen Weinlaubsäulen mit Köpfen von Putten, reiche Arkanthusschnitzerei, über kräftigem Gebälk freiplastische Schnitzfiguren des Auferstandenen und von Engeln.
Renaissancekanzel (A.17.Jh.), der durch Säulen gegliederte Korb zeigt Tafelbilder der Evangelisten in Ädikularahmungen, reiches Beschlagwerk, Schalldeckel von einem Pelikan bekrönt, die Rückwand mit geschnitzter Ädikularahmung flankiert von zwei Adlern im Halbprofil.
Die hölzerne Taufe stammt aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Taufschale mit Inschrift aus dem Markus-Evangelium (10.14) ist eine Stiftung der Hinterbliebenen von Gerhard (?) Graf von Schwerin (geb. 14. Mai 1814, gest. 26. März 1874). Die Patronatsloge auf kannelierten Säulen steht an an der Südwand, die Brüstung durch Halbsäulen gegliedert, mit Wappen derer von Schwerin (um 1800).
Auf der Westempore steht eine Orgel von Barnim Grüneberg, Stettin, aus dem Jahr 1860 (Opus 36), dreiteiliger neugotischer Prospekt mit Maßwerkformen.
Die Chorfenster sind mit drei Kabinettscheiben mit Familienwappen ausgestattet (1635).
Das Fenster in der Ostwand ist als farbenprächtiges Rosettenfenster gestaltet (E.19.Jh.), die Rosette in Form eines Sechspasses, in der Mitte eine weiße Rose in eingerolltem Blattwerk.
Im Turmraum hängt der barocke Taufengel aus dem 18. Jahrhundert. An den Wänden sind Namenstafeln der Gefallenen beider Weltkriege angebracht.
Im Turm hängen zwei Glocken, eine 1788 von Gottlieb Becker, Stettin, umgegossen, die zweite zum Gedenken der Weltkriegsopfer.
Auf dem Kirchhof stehen das klassizistische Grabmal C. v. Rümpling, ein Sandstein-Sarkophag (nach 1811), sowie eine mittelalterliche und mehrere Grabstelen des 18./19.Jh.
Nördlich der Kirche steht das alte Pfarrhaus. Seitlich der Eingangstür erinnern zwei Gedenktafeln an den 200. Todestag des deutschen Sprachforschers Johann Christoph Adelung im Jahr 2006, der am 8. August 1732 in diesem Haus geboren wurde.
In der Umgebung befindet sich die Wasserburg des Ulrich I. v. Schwerin, 1558-1567 errichtet. Dort steht auch das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.
Gegenüber der Wasserburg befindet sich am Rande eines kleinen Waldstücks ein Gedenkstein zur 750-Jahrfeier der Grafenfamilie von Schwerin und eine kleine Grablege.

(weitere Quelle: Info-Blatt in der Kirche)

Quellen:
Vom Grossen Landgraben bis zur Oder - Offene Kirchen III, Broschüre, Arbeitsgemeinschaft für Pommersche Kirchengeschichte e.V., Thomas Helms Verlag Schwerin, 2006

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