Dorfkirche Sarnow
mit Schule

Die Dorfkirche von Sarnow stellt etwas Einmaliges in unseren Breiten dar. Der langgestreckte Putzbau aus dem Jahr 1754 vereint Kirche, Schule und Armenhaus bzw. Spital unter einem Dach. Die Kirche befindet sich im Westteil. Sie wurde 1754 durch die Grafenfamilie von Schwerin gestiftet und im Osten über dem Feldsteinfundament eines Vorgängerbaus errichtet. Der verputzte Fachwerkbau mit Giebelturm wird seit 1967 als Kirche nicht mehr genutzt. Die Schule im Ostteil wird noch bis Anfang 2000 als Schule genutzt. Über den Zwischenboden gelangt man von einem Gebäudeteil zum anderen.
Der äußere Bau und der Turm werden durch Lisenen gegliedert, die Kirchenfenster zeigen segmentbogige Öffnungen mit Faschen. Das Südportal ist in durch Putzrahmung betonter Achse und das Westportal in segmentbogig übergiebelter Rechteckvorlage zwischen zwei Fenstern angebracht.
Der Turm ist mit einem schiefergedeckten Spitzhelm versehen. Am Westgiebel prangt die Jahreszahl der Errichtung, zwischen den Zahlen die Raute, das Wappensymbol der Familie von Schwerin. In der Glockenstube hängt eine Bronze-Glocke von 1844, gegossen bei F. Schuenemann in Demmin. Die Glocke trägt eine Inschrift und die Namen der Stifter, allen voran den des Patrons Graf Victor von Schwerin.
Der Innenraum ist flachgedeckt mit einer Holzbalkendecke.
Die Ausstattung wird beherrscht von einem Kanzelaltar mit Altarschranken, Aufgang und Predigerverschlag. Er wurde 1754 von Sophia Juliane von Schwerin gestiftet und zeigt heute die Farbgebung der 1940er Jahre. Eine hölzerne Taufe, Bankgestühl und Westempore vervollständigen die schlichte Ausstattung. Die Kirchenmusik erklingt heute von einem Harmonium. Reste der irreparabel ausgebauten Orgel liegen noch auf dem Dachboden herum.
Am 2. Mai 2009 erfolgte die Neueinweihung der Kirche. Der 10. Jahrestag der Neuweihe wurde am 4. Mai 2019 mit einem feierlichen Gottesdienst begangen.
Im Süden vor der Kirche ein von einer Feldsteintrockenmauer umschlossener Friedhof.

Quellen:
Vom Grossen Landgraben bis zur Oder - Offene Kirchen III, Broschüre, Arbeitsgemeinschaft für Pommersche Kirchengeschichte e.V., Thomas Helms Verlag Schwerin, 2006

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