Dorfkirche Menkin (Stadt Brüssow)

Der Saalbau aus sauber geschichteten Granitquadern hat einen schiffsbreiten Westturm und wurde im 13. Jahrhundert errichtet. 1623-1642 erfolgte eine eingreifende Erneuerung mit Veränderung der Fenster und 1637 der Anbau einer zweigeschossigen Seitenkapelle im Norden für die Herrschaftsempore und eine Gruft. 1731 wurden eine Südvorhalle und der Turmaufsatz aus Fachwerk angefügt sowie der Westgiebel erneuert. Das mittelalterliche Mauerwerk mit dem geschrägten Granitsockel zeigt Reste von Ritzquaderung. Im Ostgiebel findet man gekuppelte Backsteinblenden. In der Ostwand sitzt eine kleine, leicht gestaffelte Dreifenstergruppe mit annähernd rundbogigen Fenstern mit Granitgewände, ebenso die Stufenportale in der Turmwestseite und in der Südvorhalle. Die veränderten Fenster sind Rechteckfenster. Der Turm trägt eine geschlossene Laterne und eine geschweifte, schiefergedeckte Haube.
Der Innenraum wird von einer bemalten Balkendecke aus dem 17. Jahrhundert überspannt. 1927 entdeckte Wandmalereien des 14. und 16. Jahrhunderts wurden bis auf die Weihekreuze nicht freigelegt.
Zur kostbaren Innenausstattung gehört ein Renaissance-Altaraufsatz von 1599 mit farbenprächtigem architektonischen Aufbau und vielfigurigem Kreuzigungsrelief im Mittelteil, allegorischen Figuren, Abendmahlsrelief in der Predella, Figuren der Apostel Petrus und Paulus sowie seitlichen Stifterwappen der Joachim von Eickstedt und Ursula von Blankenburg.
Zeitgleich ist auch die Kanzel entstanden. Am Korb sind Reliefs der Evangelisten in Ädikularahmungen und am Aufgang gemalte Tugenddarstellungen zu sehen.
Pastorengestühl (1638) mit drei Porträts der vermutlichen Stifterin, Küsterstuhl (um 1600) mit Apostelbildern,West- und Nordempore (1638), zum Nordanbau butzenscheibenverglaste Patronatsloge.
Die Orgel von Barnim Grüneberg aus dem Jahre 1917 wurde 1945 zerstört, ihr dreiteiliger Prospekt zeigt reiche Neorenaissance-Formen.
In der Familiengruft befinden sich 15 Särge aus den Jahren 1640-1750 sowie 32 Kindertotenschilder aus der gleichen Zeit.
Im Turm hängt eine Glocke, 1767 von Johann Heinrich Scheel in Stettin gegossen.
Der Kirchhof wird von einer Feldsteinmauer mit mehreren Portalen (Ost-, West- und Nordseite) umgeben.
Der Friedhof befindet sich außerhalb des Dorfes an der Landstraße nach Löcknitz.

Quellen:
Vom Grossen Landgraben bis zur Oder - Offene Kirchen III, Broschüre, Arbeitsgemeinschaft für Pommersche Kirchengeschichte e.V., Thomas Helms Verlag Schwerin, 2006

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