Dorfkirche Liepen (Gemeinde Klein Vielen)

Da die alte Kirche in der Dorfmitte aus dem 13. Jahrhundert nach Schäden im 30jährigen Krieg nur notdürftig instandgesetzt worden war, wurde 1888 eine neue Kirche gebaut und als Tochterkirche von Peckatel geweiht für die Gläubigen aus Liepen, Adamsdorf u. Langhagen.
Die Dorfkirche ist ein rechteckiger Saalbau aus Granitstein mit einem eingerückten quadratischen Westturm mit Glockenstube und Schildgiebeln in Ziegel und spitzem Pyramidenhelm, einer eingezogenen rechteckigen Chorapsis mit eingelassener Kreuzblende und blendengeschmücktem Backsteingiebel. Ostfenster und Fenster im Schiff sind zweiteilig geleibt mit Scheitelkreis.
Ein umlaufender Rautenfries aus Vierpässen, ein Westportal mit gestuftem Gewände und Rundstab und darüber das Rosettenfenster zählen zu den Verzierungen an der Kirche.
Die Apsis ist mit einem Rippengewölbe verschlossen. Das Schiff besitzt eine hölzerne Deckenkonstruktion in neugotischen Maßwerk-Formen als tragende Spitzdecke.
Das ebenfalls in neugotische Formen gefasste Altarbild "Segnender Christus" wurde 1903 gestiftet durch die Besitzerin von Langhagen. Weitere Ausstattungsstücke sind eine einfache Kanzel mit Verschlag und ein ackteckiger Taufstein aus Industriestein.
Die Orgel von 1912 ist das 959. Opus aus der Werkstatt Barnim Grüneberg (1828-1907) in Stettin, sie wurde von dessen Sohn, Felix Grüneberg, gebaut. Leider ist die Orgel derzeit nicht bespielbar.
Im Turm hängt eine Bronze-Glocke, 1723 von Michael Begun in Friedland gegossen, mit Wappen des Stifters Hauptmann Friedrich Wilhelm v. Hake, zur Zeit als Michael Christoph Haselberg Pastor in Liepen war.
Der Kirchhof ist von einer Feldsteintrockenmauer umgeben, der Friedhof wurde bereits geschlossen.

(weitere Quelle: Informationstafeln zum Tag des Offenen Denkmals 9. September 2018)

weiterführende Informationen:

Liepen gehört zum Rittergut Klein Vielen, das Baron von Kapherr 1878 und im Jahre 1884 auch Adamsdorf u. Liepen kaufte.
Heute gehört Liepen zur ev.-luth. Kirchgemeinde Peckatel in der
Propstei Neustrelitz.

Quellen:
Kirchen auf der Spur... Kirchenkreis Stargard / Landkreis Mecklenburg-Strelitz, Broschüre, Landkreis MST / Kirchenkreis Stargard, Löhlein & Löhlein, Steffen-Druck, 2009

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