Dorfkirche Fürstenwerder (Gemeinde Nordwestuckermark)
Im Mittelalter mit Stadtrecht

Unter dem Namen Vorstenwerdere 1319 erstmals urkundlich erwähnt, entwickelte sich Fürstenwerder als brandenburgischer Grenzort zu Mecklenburg in strategisch günstiger Lage zwischen dem Dammsee und dem Großen See zu einer vorwiegend von Handwerkern und Ackerbürgern bewohnten Kleinstadt. Der mittelniederdeutsche Name bedeutet soviel wie "Vorderste Halbinsel". Das im Mittelalter verliehene Stadtrecht verlor Fürstenwerder nach längerer wirtschaftlicher Stagnation und dem damit verbundenen Rückgang der Einwohnerzahlen 1817 wieder. Von den Zeiten als Stadt künden vor allem die in Teilen erhaltenen 1.200 Meter Stadtmauer und die zwei (von drei) erhalten gebliebenen Tore sowie die in der Mitte des 13. Jahrhunderts auf einer Anhöhe als einschiffiger Rechteckbau mit einem querrechteckigem Westturm aus Feldsteinen errichtete Stadtkirche. Sie brannte 1740 ab und wurde anschließend wiederaufgebaut. Aus dieser Zeit stammt der Turmaufsatz mit schiefergedeckter Laterne von 1785. Die Orgel wurde 1877 von dem Stettiner Orgelbaumeister Barnim Grüneberg erbaut. Auch die Innenausstattung stammt aus dem 18. Jahrhundert. Eine Umgestaltung des Altarraumes erfolgte 1962.
Der Friedhof befindet sich einige Meter von der Kirche entfernt auf einem Hügel am Ufer des Sees. Vor dem Friedhof steht das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs mit einem Ehrenhain aus Namenssteinen der Gefallenen.
(Quelle u.a.: Informationstafel bei der Kirche)
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